Schweizer Zither-Kulturzentrum

Vom Häxeschit bis zur Akkordzither

Wussten Sie, dass die Zither in der Schweiz eine jahrhundertealte Tradition hat? Die althergebrachten Volksinstrumente, das einfache Häxeschit, die formschönen Schwyzer- und Glarner Zithern belegen dies. In ästhetischer Hinsicht verdienen die Halszithern besondere Erwähnung: Das 1833 von Peter Zaugg in Signau gefertigte Instrument ist mit einer fein geschnittenen, doppelten Rosette im Schallloch verziert, der Hals endet mit einem schwungvollen Wirbelschiff im geschnitzten, aufgesetzten Frauenköpfchen. Als "Hanottere" fand die Emmentaler Halszither auch in den Geschichten von Jeremias Gotthelf Eingang.
Mit der Konzertzither, einem ausgereiften, professionell hergestellten Instrument, findet die Zither in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Weg in die Kunstmusik und wird zum neuen Modeinstrument städtisch gehobener Kreise. Bereits um 1900 gibt es in beinahe jeder grösseren Stadt in der Schweiz einen Zitherverein, wo nebst der Konzertzither auch das Spielen der herzförmigen Streichzither und des geigenartigen Streichmelodeons gepflegt wird.
Im Zeitraum 1880 bis 1940 erobert die mit unterlegbaren Notenblättern ausgestattete Akkordzither, ein verhältnismässig einfach zu erlernendes Hausmusikinstrument, dank industrieller Herstellung billig in Produktion und Erwerb, die Herzen zahlloser Töchter, junger Frauen und Menschen jeglichen Alters und sozialer Herkunft. Tatsächlich finden dadurch Millionen zum eigenen Musizieren, denen dies bis anhin verwehrt war; eine Kulturleistung, die heute bereits wieder vergessen ist. Der internationale Erfolg der Akkordzither, grosse Herstellernationen sind Deutschland und die USA, zeitigt eine riesige Palette neuer Instrumentenerfindungen, die heute ebenfalls weitgehend verlorengegangen ist. Diesen griffbrettlosen Zithern, die selbst in andern europäisch renommierten Zithersammlungen kaum vorhanden sind, gilt besondere Aufmerksamkeit und systematische Darstellung. Lassen auch Sie sich betören von den überraschungsreichen Instrumenten - Violinzither, Mandolinettezither, Triolazither, Schlag-Streich-Guitar-Duettzither, Pianochordiazither sowie weiteren 1001 Kreationen - und ihrem geniesserischen Ambiente zeitgenössischer Werbung: "Bezaubert Herz und Gemüt in Freud und Leid!"


Die Ausstellung zeigt zudem neue Instrumente der heutigen Generation und Prospekte der verschiedenen Zitherbauer. Natürlich können experimentierfreudige BesucherInnen auch selber in die Saiten greifen.



Kontakt

Lorenz Mühlemann
Dorf 3
3456 Trachselwald

Tel 034  431 55 55
info@zither.ch
www.zither.ch



Öffnungszeiten Museum

1. Sonntag im Monat

14.00 - 17.00 Uhr

Eintritt: 5.--

Ermässigung für Kinder und Familien

  

Führung und Konzert

1. Sonntag im Monat

10.30 Uhr

Eintritt: 15.--

Ermässigung für Kinder und Familien

 

Daten 2024

4. Februar / 3. März / 7. April /

5. Mai / 2. Juni / 1. September /

6. Oktober / 3. November /

1. Dezember


Januar, Juli und August bleibt das Museum geschlossen


Private Führungen und Konzerte ganzjährig auf Anfrage